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Fixierung von Bewegung

Um Arbeitsabläufe zu rationalisieren, aber auch sportliche Leistungen zu optimieren, war man im ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhundert bemüht, die Gesetzmäßigkeiten der menschlichen Bewegungen zu analysieren. Geräte wurden entwickelt, um die Bewegungsabläufe bildlich und schematisch zu erfassen und auch um sie zu simulieren und spielerisch darzustellen.

 

Kinematographischer Projektionsapparat für Reihen-Momentfotografien, um 1894

 

Der Physiker Ernst Kohlrausch (1850–1923) konstruierte einen Apparat für die fotografische Aufnahme von Bewegungen. Er besteht aus einem Rad, an dem 20 Kameras befestigt sind. Man bringt das Rad in Bewegung und öffnet den Verschluss, um die einzelnen Filmplatten zu belichten. Später entwickelte Kohlrausch noch weitere, verbesserte Modelle. Doch seine Geräte waren zu kompliziert und konnten sich nicht durchsetzen. Mit seinen Reihenaufnahmen war Kohlrausch allerdings einer der ersten, die in Deutschland bewegte Bilder vorführen konnten.

 

 

„Sprung über das Pferd“
Reihenaufnahme
von Ernst Kohlrausch, um 1894

 

Die Reihenaufnahmen dienten Kohlrausch in erster Linie dazu, die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Bewegung zu erforschen. Im Gegensatz zu dem Fotografen Eadweard Muybridge konzentrierte sich Kohlrausch vor allem auf die wissenschaftliche Analyse der menschlichen Bewegung. Der Physiker und Gymnasiallehrer engagierte sich in der Turnerbewegung und hatte das Ziel, die schnellen Bewegungen beim Sport sichtbar zu machen und sportliche Leistungen zu optimieren.

Eine virtuelle Ausstellung der Deutschen Digitalen Bibliothek

kuratiert von
Dr. Silke Röckelein

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