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TIERFABEL

Reineke Fuchs: »nach thierfabeln
begierig« [28]

 

Im Mittelpunkt dieser traditionsreichen Tierfabel steht Reineke Fuchs, der wegen diverser Verbrechen angeklagt und zum Tode verurteilt ist. Mit listigen Ausflüchten und brutalen Manövern gegen seine Gegner schafft er es schließlich vom Galgen zum Reichskanzler.

Dieses von Goethe als »Hof- und Regentenspiegel« (Kampagne in Frankreich) bezeichnete Versepos hat die Brüder Grimm zeitlebens beschäftigt und zu mehreren Publikationen veranlasst. 1834 brachte Jacob Grimm eine umfängliche Arbeit über den Reinhart Fuchs heraus, die sich anhand der unterschiedlichen Quellen und Textversionen mit den Ursprüngen der Fabel auseinandersetzt. Die Untersuchung ist stark von Jacob Grimms Vorstellung einer ›Urpoesie‹ in Anlehnung an Herder geprägt, derzufolge auch die Tierfabel germanische Wurzeln aufweist.

Wilhelm Grimm griff das Sujet in seiner Studie Thierfabeln bei den Meistersängern auf, nachdem er in Handschriften mit Meistergesängen aus dem 16. Jahrhundert neue Tierfabeln entdeckt hatte. In seinem Todesjahr kommt Jacob Grimm 1863 anlässlich einer Rezension noch einmal auf den Reineke Fuchs zurück und schreibt: »es gibt in der ganzen geschichte der poesie keine anziehendere untersuchung als die der thierfabel.«[29]

Eine virtuelle Ausstellung der Deutschen Digitalen Bibliothek

kuratiert von
Lidia Westermann

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