Heimat, Front, Heimatfront
Eine wichtige Funktion der Filmpropaganda des Ersten Weltkriegs bestand im Beschwören einer Verbundenheit zwischen den Soldaten an der Front und der Zivilbevölkerung daheim. Gerade in Deutschland und Großbritannien, wo Zivilisten und Zivilistinnen kaum direkt mit Kampfhandlungen in Berührung kamen, sollten Filme eine dahingehende Suggestionskraft entfalten. Im Erdulden der kriegsbedingten Einschränkungen, im Zeichnen von Kriegsanleihen oder etwa im Verzicht auf bestimmte Lebensmittel sollte das zivile Filmpublikum einen sinnvollen wie auch unerlässlichen Eigenbeitrag zum Kriegserfolg erkennen. An der Front wiederum zeigten Feldkinos den Soldaten Programme, wie sie auch in zivilen Filmvorführungen zu sehen waren, um einer befürchteten Entfremdung der Front von der Heimat entgegenzuwirken. Ihr für uns, wir für euch: Nur die Einigkeit von Heimat und Front, so die vielfach beschworene Botschaft, führt zum Sieg.