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Zitrusmanie

Goldene Früchte in fürstlichen Gärten

Stiftung Schloss und Park Benrath


Orangensaft

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Agency of the United States Department of Agriculture, Public domain, via Wikimedia Commons

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Der Orangensaft ist der beliebteste Fruchtsaft in Deutschland, mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von ca. 7,5 Litern im Jahr.

Einführung

Zitrone, Limette, Orange und Mandarine sind heute in jedem Supermarkt zu finden – frisch in der Schale, als Saft, konserviert in der Dose, und in vielen weiteren Formen. Tatsächlich sind die Zitrusfrüchte nach der Anbaumenge das zweitbeliebteste Obst der Erde, nur die Banane erfreut sich noch größerer Beliebtheit.

Die süßen und sauren Südfrüchte haben jedoch einen geschichtlichen und botanischen Hintergrund, der sich am heutigen Supermarktsortiment nicht mal mehr ansatzweise nachvollziehen lässt. Die Faszination für die „goldenen Äpfel“ lässt sich bis zu griechischen Mythen zurückverfolgen, ihre Sortenvielfalt wurde im europäischen Barock gefeiert. Wie dies alles zusammenhängt, und was die barocke "Zitrusmanie" ausmacht, wollen wir im Folgenden erkunden.





Zitronen, Limetten und Pampelmusen

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Dinkum, CC0, via Wikimedia Commons

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Zitronen, Limetten und Pampelmusen auf einem Markstand in Paris, Frankreich.


Sortenvielfalt

Von den über 5.000 Sorten der Zitrusfrüchte schaffen es heute nur die wenigsten in den Supermarkt, wo Einheitlichkeit das ausschlaggebende Kriterium ist. Die Früchte sollen möglichst gleich groß sein, gleich aussehen und gleich schmecken, das vereinfacht Transport, Präsentation und Verkauf.



Stammbaum verschiedener Zitrusfrüchte

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Furfur, via Wikimedia Commons, bearbeitet von Christian Dickmeiss

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An diesem Stammbaum sehen wir die Vielfältigkeit der Zitrusfrüchte - und das sogar Orange und Zitrone aus Kreuzungen stammen!

Aber gerade im barocken Europa war die Artenvielfalt das Faszinosum Nummer eins. Zitrusfrüchte können nicht nur spontan Mutationen entwickeln (z. B. eine dickere Schale). Sie können auch durch Kreuzung, wobei die Blüten einer Sorte mit den Pollen einer anderen Sorte bestäubt werden, zu neuen Sorten kombiniert werden.

Besonders an den Zitrusfrüchten ist, dass sich aus den gleichen Früchten verschiedene Sorten kreuzen lassen, je nachdem welche Blüte (=“Mutter“) mit welchen Pollen (=“Vater“) bestäubt wird. Aus zwei Sorten lassen sich also vier verschiedene weitere Sorten herauskreuzen – und diese vier sind wiederum mit ihren Eltern kreuzbar!





Zitrusanbaugebiete

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chris 論, Public domain, via Wikimedia Commons

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Hauptanbaugebiete von Zitrusfrüchten in orange


Moderne Zitruskultur

Heute werden jedes Jahr ca. 120 Millionen Tonnen Zitrusfrüchte produziert. Die beliebteste darunter ist die Orange, die fast die Hälfte der Jahresproduktion ausmacht, wobei auch die Produktion von Orangensaft eine große Rolle spielt.

Zitruspflanzen benötigen, um ordentliche Erträge abzuwerfen, einen langen und heißen Sommer, sowie eine stabile Wasserversorgung; bei zu wenig Wasser bilden sich keine Früchte oder die Pflanze verdorrt, bei zu viel Wasser entstehen Fäule oder Schädlinge. Deswegen beschränkt sich die kommerzielle Zitruskultur auf den sogenannten „Zitrusgürtel“ zwischen dem 20. und 40. Breitengrad nördlich/südlich des Äquators, wo alle diese Bedingungen erfüllt werden, wenn auch in trockeneren Gebieten/Zeiten künstliche Bewässerung nötig ist.



Plantage nahe Adana

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Zeynel Cebeci, via Wikimedia Commons

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Typische Zitrusplantage in der Nähe von Adana, Türkei.

Ökologische Folgen

Die Plantagenkultur hat schwerwiegende ökologische Folgen. Der hohe Wasserbedarf macht eine intensive Bewässerungskultur nötig; um beispielsweise einen Liter Orangensaft zu produzieren, werden etwa 22 Liter Wasser zur Bewässerung der Pflanzen benötigt. Derart intensive Bewässerung hat nicht nur Folgen für lokale Ökosysteme, sondern kann auch zu sozialen Konflikten führen.

Dazu kommt noch, dass die Monokulturen der Plantagen für Schädlinge äußerst anfällig sind, was den regelmäßigen Einsatz von Pestiziden und Fungiziden zu einer praktischen Notwendigkeit macht. Dass gerade in ärmeren Ländern nicht immer das umweltfreundlichste, sondern das billigste Präparat dafür verwendet wird, versteht sich von selbst.



Soziale Folgen

Der Anbau von Orangen hat auch ausgewiesene soziale Folgen. Die Weltmarktpreise zeichnen sich durch abwechselnde Phasen von großen Preisschwankungen um die Erntezeit herum und Phasen von geringer Aktivität mit ebenso geringen Umsätzen aus. Nachrichten über schlechte Witterungsbedingungen in einem Land wie Brasilien, das weltweit die größte Menge an Orangen herstellt, wirken sich direkt auf die Preise an den Weltmärkten aus.

Von diesen Preisen hängt wiederum auch die Bezahlung der Pflückerinnen und Pflücker ab, die auf den industriell organisierten Großplantagen in Brasilien arbeiten. Das brasilianische Arbeitsministerium führt seit 2000 regelmäßige Kontrollen in der Anbauregion durch und es wird versucht, Kinderarbeit mittels Sozialprogrammen zu bekämpfen. Die Probleme lassen sich jedoch nur schwer lösen – auch wenn die Kinderarbeit zurückgegangen und mehr als die Hälfte der Pflücker offiziell gewerkschaftlich organisiert ist. Die andere Hälfte, die inoffiziellen Beschäftigten, sind nicht kranken-, renten- oder arbeitslosenversichert. Sie arbeiten oft im Akkord zu Hungerlöhnen, von denen sie ihre Familien kaum ernähren können. Die Kinderarbeit auf den Plantagen ist zwar zurückgegangen, faktisch sind viele Familien aber immer noch auf Zuverdienste ihrer Kinder angewiesen - nur arbeiten diese nicht mehr auf den Plantagen. Das Problem wurde also nicht nachhaltig gelöst, sondern nur in andere Bereiche verdrängt.

Die bereits erwähnten Pestizide stellen auch für brasilianische Arbeiter und Arbeiterinnen ein gesundheitliches Risiko dar, da auch während des Pflückens weiter gesprüht wird. Die gesundheitlichen Folgen sind kaum absehbar, bei Berufsunfähigkeit sind sie aber gerade für die unversicherten Beschäftigten existenzbedrohend.


01

Antike und neuzeitliche Mythen über die Goldenen Äpfel



Titelblatt "Hesperides sive de malorum aureorum cultura et usu libri quatuor"

Kupferstecher: Johann Friedrich Greuter
Vorlage von: Pietro da Cortona, Kupferstich, 1646, Erscheinungsort: Rom

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Stiftung Schloss und Park Benrath

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Foto: Stefan Arendt (LVR-ZMB)

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Kurzbeschreibung
Titelblatt von Giovanni Baptista Ferraris Werk "Hesperides sive de malorum aureorum cultura et usu libri quatuor", Rom 1646.
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Herkules, der erschlagene Ladon zu seinen Füßen, wird von einer Hesperide ein Lorbeerkranz angetragen.


Herkules und die goldenen Äpfel

Die Sammelleidenschaft für Zitruspflanzen hat ihren Ursprung im antiken Mythos vom Raub der ‚goldenen Früchte‘ oder ‚Äpfel‘ durch den Helden Herkules: Zeus und Hera, das oberste Götterpaar, erhielt zur Hochzeit einen Baum mit goldenen Früchten. Diese versprachen ewiges Leben, Liebe und Fruchtbarkeit. Der Baum wuchs im Garten der Götter und wurde von den ‚Hesperiden-Schwestern‘ Aegle, Arethusa und Hesperthusa gepflegt sowie vom Drachen Ladon bewacht.

Als Sühne für begangenes Unrecht erhielt Herkules zwölf Aufgaben, die elfte war der Raub der goldenen Früchte. Für diese mühevollen, aber tugendhaften Taten winkten ihm am Ende Unsterblichkeit und Aufnahme in den Götterhimmel. Über die Tat selbst gibt es verschiedene Erzählungen, in der bekanntesten erschlägt der Held den Drachen Ladon und nimmt die Früchte an sich. In einer weiteren Variante überreichen die Hesperiden Herkules die goldenen Früchte freiwillig. 



Herkules bei den römischen Hesperiden im Garten der Medici

Kupferstich, 1646, Erscheinungsort: Rom

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Stiftung Schloss und Park Benrath

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Darstellung des Herkules, basierend auf einem antiken Relief in den römischen Gärten der Medici.


Herkules mit den Hesperiden von Anagni und Benevento.

Entwurf: Pirro Ligorio, Kupferstich, 1646, Erscheinungsort: Rom

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Stiftung Schloss und Park Benrath

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Zwei Darstellungen des Herkules nach antiken Reliefs aus Anagni und Benevent.


Grottenbrunnen mit Herkules, der ein dreiköpfiges Ungeheuer erschlägt

Zeichner: Jean-Michel Moreau le Jeune (zugeschrieben), Zeichnung, 2. Hälfte 18. Jahrhundert

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Stiftung Schloss und Park Benrath

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Entwurf für einen Grottenbrunnen, im Hintergrund ist Herkules zu sehen, wie er den Drachen Ladon erschlägt.


Die Ankunft der Hesperiden in Rom

Vorlage von: Francesco Albani
Kupferstecher: Cornelis Bloemaert, Kupferstich, 1646, Erscheinungsort: Rom

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Ankunft der Hesperiden in Rom, symbolisiert durch Romulus und Remus, die von einer Wölfin genährt werden.

Fortschreibung des Mythos

Die eben gezeigte Darstellung des Herkules stammmt aus Giovanni Baptista Ferraris Hesperides sive de malorum aureorum cultura et usu libri quatuor (Hesperides, oder die Kultivierung und Nutzung der goldenen Äpfel), welches die erste Monografie zur Zitruskultur ist. Ferrari gab sich aber nicht damit zufrieden, nur die Pflanzen selber zu beschreiben. Er wollte auch eine Erklärung dafür liefern, wie sie in seine italienische Heimat gelangten.

Dafür erzählte er den Mythos um die Hesperiden weiter: Durch den Raub der goldenen Äpfel war der göttliche Garten entweiht. Die Hesperiden Aegle, Arethusa und Hesperthusa nahmen jeweils die Zitronatzitrone, Zitrone und Pomeranze mit sich und wurden in ihrer Muschelbarke von günstigen Winden nach Italien getragen, wo sie sich niederließen.





Harmonillus wird in einen Zitronatzitronenbaum verwandelt

Kupferstecher: Cornelis Bloemaert
Vorlage von: Andrea Sacchi, Kupferstich, 1646, Erscheinungsort: Rom

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Kurzbeschreibung
Der junge Harmonillus fällt einer Intrige zum Opfer und wird zur Strafe in einen Zitronatzitronenbaum verwandelt.
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Auch die damals schon bekannten Mutationen und Kreuzungen wollte Ferrari erklären. Da eine wissenschaftliche, bzw. in Ferraris Worten "philosophische" Einordnung aber unzählige Fragen offenließ, zog er erneut eine mythische Selbstkreation heran. 

Er berichtet von Harmonillus, der vom Gott Apoll auf den Berg Parnass geholt wird, um zum Sänger geschult zu werden. Dort fällt er einer Intrige der Musen Urania und Thalia zum Opfer und wird als Strafe in einen Zitronatzitronenbaum verwandelt, der fingerartige Früchte trägt (Citrus medica var. sarcodactylis, „Buddhas Hand“).





Tirsinia wird in einen Zitronenbaum verwandelt

Vorlage von: Giovanni Francesco Romanelli
Kupferstecher: Cornelis Bloemaert, Kupferstich, 1646, Erscheinungsort: Rom

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Kurzbeschreibung
Harmonillus' Mutter Tirsinia bittet darum, ihren Sohn zurückzubekommen. Als Antwort erhält sie eine Frucht des Baums, in den sich Harmonillus verwandelte; als sie diese ergreift, beginnt ihre eigene Verwandlung in einen Zitronenbaum.
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Tirsinia, Harmonillus' Mutter, schickt kurz darauf einen Freund aus, um nach ihrem Sohn zu suchen. Dieser Freund erfährt von Harmonillus' Schicksal und bittet den Gott Apoll, der Mutter wenigstens eine Frucht des Baumes zurückzugeben. Nachdem er sie Tirsinia übergibt, will diese dem Schicksal des Sohnes folgen und wird in einen Zitronenbaum verwandelt. Ihre Hand wird zur Zitrone, um diese bildet sich eine zweite Frucht (Citrus limon foetifera, sog. Navel-Früchte).



Leonilla wird in einen Pomeranzenbaum verwandelt

Vorlage von: Domenichino
Kupferstecher: Cornelis Bloemaert, Kupferstich, 1646, Erscheinungsort: Rom

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Kurzbeschreibung
Leonilla, Schwester des Harmonillus, kehrt von der Jagd zurück und entdeckt ihre Mutter Tirsinia, die sich gerade in einen Zitronenbaum verwandelt. Entsetzt umarmt sie den Baum, woraufhin sie sich in einen Pomeranzenbaum verwandelt.
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Zuletzt berichtet Ferrari von Leonilla, der Schwester des Harmonillus. Sie kehrt von der Jagd zurück und erblickt die Mutter in Gestalt des Zitronenbaums. Mit dem verzweifelten Ruf "Nichts soll mich je von dir trennen" wird auch sie verwandelt, in einen Pomeranzenbaum. Dieser trägt Früchte, die rot wie ihr Haar sind und deren rissige Schale ihren Schmerz ausdrücken soll (Citrus aurantium ‚callosum').





Anomalien von Zitrusfrüchten aus Wachs in Metallkiste

Künstler: Francesco Garnier Valetti, Botanisches Modell, Mitte 19. Jahrhundert, Entstehungsort: Torino

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Stiftung Schloss und Park Benrath

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Foto: Leah Bethmann (LVR-ZMB)

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Auch im 19. Jahrhundert waren die Anomalien der Zitrusfrüchte noch von Interesse, wie dieser Lehrkasten für Gärtner zeigt.


Frontispiz: Ankunft der Hesperiden in Nürnberg.

Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben
Vorlage von: Paul Decker
Kupferstecher: Paul Decker, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Die drei Hesperiden kommen in Nürnberg an und offerieren ihre Früchte Noris, der Personifikation Nürnbergs.
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1708 und 1714 veröffentlichte der Nürnberger Kaufmann und Zitrusliebhaber Johann Christoph Volkamer seine "Nürnbergische Hesperides" in zwei Bänden, die erste deutschsprachige Monografie zur Zitruskultur. Den Bezug zum antiken Mythos übernahm er von Ferrari. 

Auf dem hier zu sehenden Titelblatt thront Noris, Verkörperung der Stadt Nürnberg, und wird von den Hesperiden mit Zitronatzitronen, Pomeranzen und Zitronen beschenkt. Im Vordergrund lagert der Flussgott „Vatter Pegnitz“ – benannt nach dem gleichnamigen Fluss, der durch Nürnberg fließt. Rechts im Hintergrund ist Herkules mit dem erschlagenen Ladon zu seinen Füßen zu erkennen -  die gesamte Darstellung adelt Volkamers Heimatstadt zum neuen Hesperidengarten.





Aegle

Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben
Kupferstecher: Paul Decker, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Die Hesperide Aegle (griech.: Aigle) als Patronin der Zitronatzitronen.
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Aegle als Patronin der Zitronatzitronen.


Auch die Aufteilung in Zitronatzitronen, Zitronen und Pomeranzen sowie deren Zuweisung zu jeweils einer der Hesperiden, übernimmt Volkamer von Ferrari. Dies war ein Versuch, die Zitrusfrüchte in ein überschaubares, geordnetes System zu bringen. In der modernen Wissenschaft wird diese Einteilung zwar nicht mehr verwendet, sie ist aber ein Ausdruck der Ernsthaftigkeit, mit der Ferrari und Volkamer ihre Arbeit betrachteten.



Arethusa

Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben
Vorlage von: Paul Decker
Kupferstecher: Ludwig Christoph Glotsch, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Darstellung der Hesperide Arethusa als Patronin der Zitronen.
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Arethusa als Patronin der Zitronen.


Hesperthusa

Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben
Vorlage von: Paul Decker, 1677 - 1713
Kupferstecher: Paul Decker, 1677 - 1713, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Stiftung Schloss und Park Benrath

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Kurzbeschreibung
Darstellung der Hesperide Hesperthusa als Patronin der Pomeranzen.
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Hesperthusa als Patronin der Pomeranzen.

02

Zitrusfrüchte in der Literatur der Neuzeit



Terrine mit Früchtedekor

Hersteller: Porzellanmanufaktur Frankenthal, Terrine, 1778, Herstellungsort: Frankenthal

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Beschreibungstext: Marius Stiehler Foto: Stefan Arendt (LVR-ZMB)

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Kurzbeschreibung
Terrine mit einem als Zitrone geformten Knauf.
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Der Zitronenknauf dieser Terrine hatte nicht nur einen ästhetischen Charakter, er verdeutlicht auch die Bedeutung der Zitrone in der Küche.


Praktische Anwendung von Zitrusfrüchten

In der neuzeitlichen Literatur spielte die praktische Anwendung der Zitronen ebenfalls eine Rolle. Schon 1586 legte Joachim Camerarius, Arzt und Botaniker, eine übersetzte und ergänzte Schrift vor, die ursprünglich von Pietro Mattioli, ebenfalls Arzt, stammte. In diesem Kreutterbuch berichten sie auch vom medizinischen Nutzen der Zitruspflanzen, so soll die Zitronatzitrone etwa gegen "Pestilenzisches Fieber", "böse Luft" und "Schwermut" heilende Wirkung entfalten.

Auch zur Anwendung der Ztirone in der Küche wurde geschrieben, so zum ersten Mal in Johann Sigismund Elzholtz' Diateticon von 1682. Er empfiehlt den Saft von Zitrone und Pomeranze zum Würzen von Fleisch, Fisch oder Pasteten, aber auch Gelees, Mus und Limonaden werden vorgestellt.



Limon Melarosa (mit Darstellung eines ruhenden Paares und eines Jägers im Wald vor der Ruine der Alten Veste bei Zirndorf nahe Fürth)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Der bereits erwähnte Johann Christoph Volkamer stellte in seiner Zitrusmonografie jedoch die Botanik in den Mittelpunkt, wie es schon Ferrari getan hatte. Er verwendete viel Zeit (und Geld) dafür, Zitrus in seinem Garten in Nürnberg zu züchten, sich aber auch unbekannte Arten aus Italien kommen zu lassen. Er zeichnete diese dann in hoher Detailtreue, bei Pflanzen aus dem eigenen Garten auch mit Zweigen, Blüten und Knospen. Diese Darstellungen wurden dann um Landschaftsmotive ergänzt, über denen die Früchte in surrealistischer Manier zu schweben scheinen.

Dazu verfasste Volkamer beschreibende Texte zu den Pflanzen, wobei er nicht nur botanisches Wissen zeigte. Über die Limon melarosa berichtet er etwa:
[...]zum andern haben sie einen ganz besondern sehr angenehmen und lieblichen Geruch/ womit sie dem Rosen-Holtz gleich/dahero auch den Namen Mela Rosa mögen erhalten haben[...]




Insecta Malorum Aranciarum et Limoniarum

Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben
Kupferstecher: Paul Decker (vermutl.), Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Darstellung eines von Schildläusen befallenen Zitruszweigs, darunter wiederum eine Landschaftsdarstellung, und darunter Abbildung von Schildläusen und deren Eiern unter dem Mikroskop.
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Ein weiteres Thema bei Volkamer sind Schadinsekten. Bei den hier abgebildeten Schildläusen schreibt er „[…]nachgehends bekommen sie erst ihre Schale auf dem Rücken/daß sie denen Wantzen oder kleinen Schild-Kröten ähnlich werden[…]“. Zu ihrer Bekämpfung empfiehlt er, sie „bey Zeiten mit einem Borst-Pinsel abzustreiffen.“



Pompelmus

Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Im oberen Teil des Blattes eine Pampelmuse, ganz und halb, mit Blättern, Blüten und Zweig. Darunter eine Vedute (Landschaftsdarstellung) von Bernschanz, Bleiweis-Garten und Lazarett.
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Cedro a Dittela (mit Ansicht des Holzschuher-Schlösschens in Almoshof bei Nürnberg)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Kupferstecher: J.C. Steinberger
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Cedro grande Lissi Bondolotto (mit Ansicht einer Gruppe Reiter vor dem Panorama der Dörfer Gibitzenhof und Sandreuth bei Nürnberg)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Cedro col Pigolo (mit Ansicht von Garten und Schloss Polheim bei Wels/Oberösterreich)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Bergamotto della grand Sorte (mit Ansicht des Gartens und des Hauses Veilhoff bei Nürnberg)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Pompelmus (mit Darstellung des Gartens und des Herrenhauses in Gibitzenhof bei Nürnberg)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Limon ponzino da Calabria (mit Ansicht des Palazzo del Venier bei Venedig)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Kupferstecher: Joseph de Montalegre
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1714, Erscheinungsort: Frankfurt am Main, Leipzig, Nürnberg

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Bergamotti monstrosi (mit einer Ansicht der Villa Gazola in Verona)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Kupferstecher: Joseph de Montalegre
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1714, Erscheinungsort: Frankfurt am Main, Leipzig, Nürnberg

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03

Zitruskultur nördlich der Alpen - Formen und Standorte der Orangerie



Schlüsselblumen, sowie Blick vom Wohngebäude in Volkamers abschlagbares Pomeranzenhaus in Gostenhof/Nürnberg

Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Kurzbeschreibung
Im oberen Bereich Darstellung von Schlüsselblumen, im unteren Bereich ein Wohnraum in Volkamers Haus in Nürnberg, aus dem der Blick auf das abschlagbare Pomeranzenhaus gerichtet ist.
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Blick aus Volkamers Wohngebäude in das Pomeranzenhaus, darüber Schlüsselblumen aus seinem Garten.


Das Abschlagbare Pomeranzenhaus

Die grundlegende Problematik der Zitruskultur in Deutschland, egal ob es um den Garten eines Fürsten oder Kaufmanns geht, war und ist das Klima. Spätestens im Winter wird es für die Pflanzen einfach zu kalt. Wer für sich in Anspruch nahm, in der Nachfolge des Herkules zu stehen, musste also seine goldenen Äpfel auch über den Winter bringen, wofür verschiedene Konzepte entwickelt wurden.

Verweilen wir zunächst noch etwas bei Volkamer. Die primitivste Art der Überwinterung war es, die in den Boden gepflanzten Pflanzen mit einem Holzbau vor der Kälte zu schützen, der dann im Frühjahr wieder abgebaut wurde. Später wurden Steingebäude entwickelt, bei denen nur die Vorderseite abgenommen wurde. Genauso ein "abschlagbares" Pomeranzenhaus besaß auch Volkamer.



Limon dolce ordin (mit Ansicht des Westteils von Volkamers Garten in Gostenhof bei Nürnberg mit Brunnenpavillon und Broderien)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Ein Teil von Volkamers Garten, mit Brunnen und Broderien.


Bürgerliche Zitruskultur

Bevor wir in die fürstlichen Gärten eintreten, noch eine kurze Anmerkung zur Zitrusleidenschaft im Bürgertum. Johann Christoph Volkamers Garten in Nürnberg war wahrscheinlich der bekannteste der Nürnberger Gärten, aber bei weitem nicht der einzige. Im 18. Jahrhundert sollen ca. 70% aller Gärten in Nürnberg Zitruspflanzen enthalten haben. Die Sammelleidenschaft und der Geltungsanspruch, der daraus erwuchs, waren im Bürgertum weit verbreitet.



Limon Salerno da Genoua (mit Ansicht der Sonnenuhr aus Buchsbaum in Volkamers Garten in Gostenhof bei Nürnberg)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Eine Besonderheit in Volkamers Garten: die Sonnenuhr aus Buchsbaumhecken.


Limon Bergamotto con foglia Liscia. Limon Bergamotto con foglia rizza (mit Ansicht von Volkamers Garten in Gostenhof bei Nürnberg mit abschlagbarem Pomeranzenhaus und Columnis Milliarium)

Zeichner: Johann Christoph Volkamer (Darstellung Zitrus)
Verlag: Johann Andreae Endters seel. Sohn und Erben
Kupferstecher: Benjamin Kenkel, Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Nürnberg

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Ansicht eines Gartens aus dem Stammbuch des Christian Jacob Preidt jr. aus Nürnberg (1771-1794)

Aquarell, Ende 18. Jahrhundert

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Diese Ansicht eines Nürnberger Gartens stammt aus einem Stammbuch, was den Stellenwert der Gärten veranschaulicht.


Der Garten des Herrn Breiter in Leipzig

Vorlage von: Johann Friedrich Schröter, Lithografie, um 1830 (vermutl.)

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Etwa hundert Jahre später sind die Formen des bürgerlichen Gartens anders, aber immer noch geltungsbewusst, wie dieses Beispiel aus Leipzig zeigt.


Schloss Erlangen Grundriss und Ansichten

Verleger: Johann Baptist Homann, Kupferstich, um 1720

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Die Fürstliche Orangerie

Eine Orangerie als eigener Gebäudetypus entwickelte sich vornehmlich unter den Fürsten und Adeligen. Diese Gebäude waren mit Heizungen ausgestattet, die den in Kübeln gepflanzten Gewächsen über den Winter halfen. Im Sommer konnten die Kübelpflanzen im Gartenbereich aufgestellt werden.

In Erlangen sollte die Orangerie Teil des Schlossbaus sein. Sie diente damit auch repräsentativen Zwecken, neben den Pflanzhallen enthielt sie fürstliche Appartements und den sogenannten Wassersaal, der für Festlichkeiten genutzt wurde. In die nie vollendete zweite Orangerie sollte die Schlosskirche einziehen.





Ansicht von Schloss Charlottenburg

Vorlage von: Eosander von Göthe
Kupferstecher: Martin Engelbrecht
Verlag: Matthaeus Merian Erben, Radierung
Kupferstich, 1708, Erscheinungsort: Frankfurt am Main

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Stiftung Schloss und Park Benrath

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Quelle

Foto: Stefan Arendt (LVR-ZMB)

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Diese Ansicht von Schloss Charlottenburg zeigt im unteren Teil die zwei Orangerien, von denen ebenfalls nur eine, die linke, ausgeführt wurde.


Blick auf die Orangerie von Schloss Gaibach

Radierer: I. G. Pintz
Vorlage von: Salomon Kleiner
Verlag: Jeremias Wolff Erben, Radierung, 1728, Erscheinungsort: Augsburg

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Stiftung Schloss und Park Benrath

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Kurzbeschreibung
Ansicht der Orangerie von Schloss Gaibach, die als Abschluss der Gartenachse dient.
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Orangerie als Abschluss des Gartens

Sehr häufig findet sich der Typus der Orangerie, die einen Gartenbereich abschließt. Wie hier im fränkischen Gaibach wurde die Orangerie zu diesem Zweck aufwendig architektonisch gestaltet und diente damit sowohl als Blickfang für den Besucher wie auch als Sichtschutz nach außen. In Verbindung mit Laubengängen oder Hecken wurde der Garten so eingefriedet oder in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt.



Prospect des Hofgartens zu Würzburg vom Cavalliersaale aus (mit Orangerieparterre im Vorder- und Orangeriegebäude im Hintergrund)

Vorlage von: Johann Prokop Mayer
Verleger: Georges-Louis Le Rouge, Radierung, 1784, Erscheinungsort: Paris

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Foto: Stefan Arendt (LVR-ZMB)

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BEN.GKM-GR-2006 7d.jpg


Ansicht der Orangerie in Schloß Favorite in Mainz

Stecher: Johann Adam Delsenbach
Vorlage von: Salomon Kleiner
Verlag: Jeremias Wolff Erben, Kupferstich
Radierung, 1726, Erscheinungsort: Augsburg

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Kurzbeschreibung
Ansicht der Orangerie von Schloss Favorite in Mainz. Auf den Terrassen ist eine große Zahl von Zitruspflanzen in Kübeln zu sehen.
BEN.GKM-GR-2001 8k.jpg


Ansicht von Schloss Versailles von der Orangerieseite

Vorlage von: Pierre Menant,
Kupferstecher: Pierre Menant
Verleger: Gilles de Mortain (vermutl.), Kupferstich, 1716, Erscheinungsort: Paris

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Kurzbeschreibung
Ansicht von Schloss Versailles, auf die in den Hang integrierte Orangerie.
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Orangerie in Hanglage

Bei größeren Höhenunterschieden bot es sich auch an, eine Orangerie in Terassenform oder Hanglage zu errichten. Die berühmteste Orangerie dieses Typs ist sicherlich die für Ludwig XIV. erbaute Orangerie von Versailles, die unter dem Parterre du Midi am Ufer des Lac des Suisses errichtet wurde. Vom Parterre aus führen zwei Treppen zum Stellplatz der Kübelpflanzen vor der Orangerie hinunter. Beim Herunterschreiten bietet sich dem Besucher ein imposanter Blick auf die Pflanzen und den See, zugleich bildet die Einfassung durch die Treppen ein den Gewächsen sehr bekömmliches Mikroklima.





Ansicht einer Orangerie in Hanglage

Kupferstecher: Johann August Corvinus
Verleger: Jeremias Wolff
Vorlage von: Matthäus Diesel, Kupferstich, 1717/1722, Erscheinungsort: Augsburg

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BEN.GKM-GR-2003 6.jpg


Plan des Schwetzinger Schlossgartens

Drucker: Simon Bühler
Vorlage von: Johann Michael Zeyher, Lithographie, 1840er Jahre (vermutl.), Erscheinungsort: Mannheim

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Kurzbeschreibung
Plan des Schlossgartens zu Schwetzingen, gezeichnet vom Gartendirektor Johann Michael Zeyher.
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Plan des Schwetzinger Schlossgartens, die Orangerie ist mit "F" markiert.


Orangeriequartier

Innerhalb einer Gartenanlage konnte auch ein eigenes Orangeriequartier eingerichtet werden. Hier konnten in einem abgeschlossenen Bereich ein Gebäude und die umliegenden Parterres ganz auf die Zitruskultur ausgerichtet werden, die Funktionalität stand also stärker im Vordergrund. Aus diesem Grund wurden auch Gärtnerwohnungen oder Lagerstellen für Dünger, Erde und Brennstoff direkt in diesem Quartier errichtet.

Beispielhaft dafür steht die Orangerie von Schwetzingen, die ab 1761 für den Kurfürsten Carl Theodor von der Pfalz errichtet wurde. 



Ansicht der Kaskade im Würzburger Hofgarten

Vorlage von: Johann Prokop Mayer
Verleger: Georges-Louis Le Rouge, Radierung, 1784, Erscheinungsort: Paris

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Foto: Stefan Arendt (LVR-ZMB)

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Kurzbeschreibung
Originaltitel (de.): Ansicht der großem Kaskade des Würzburgischen Gartens gesehen vom Kaisersaale aus.
Originaltitel (fr.): VUE DE LA GRANDE CASCADE des Jardins de Wirzburg prise de la Salle des Empereurs vers le chifre 1. du plan general.
Originaltitel (it.): Prospetto della Cascada
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Ansicht des Residenzgartens Würzburg. Die Kübelpflanzen unterstreichen die verschiedenen Terassen.


Die Zitruspflanze im Barockgarten

Die Aufstellung von Pflanzen in Kübeln und Kästen auf Mauern, Rampen und Terrassen, aber auch in den Bosketten, um Wasserbecken und auf Parterren folgte im Barock zumeist architektonischen Gesichtspunkten. Sie sollten die baulichen Strukturen unterstreichen.

Gleichzeitig wurden die Pflanzen denselben geometrischen Regeln unterworfen, die für die Gärten selber galten. Sie wurden in regelmäßigen Abständen aufgestellt, und sogar in gleichmäßige Formen und Höhen geschnitten, die mit dem natürlichen Wachstum der Pflanze kaum Gemeinsamkeiten hatten. Die eigentliche Vielfalt der Pflanzen konnte somit nur aus nächster Nähe erlebt werden.



Ansicht des Würzburger Hofgartens vom Kaisersaale aus

Vorlage von: Johann Prokop Mayer
Verleger: Georges-Louis Le Rouge, Radierung, 1784, Erscheinungsort: Paris

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Wasserparterre und Orangerieinsel im Garten von Schloss Gaibach

Radierer: Johann August Corvinus
Vorlage von: Salomon Kleiner
Verlag: Jeremias Wolff Erben, Radierung, 1728, Erscheinungsort: Augsburg

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Das Bassin vor dem Schloss Saint-Cloud

Verleger: Jean Mariette
Vorlage von: Adam Pérelle
Kupferstecher: Adam Pérelle, Kupferstich, 2. Hälfte 17. Jahrhundert

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Ansicht des Trianon von der Gartenseite

Kupferstecher: Adam Pérelle
Vorlage von: Adam Pérelle
Verleger: Nicolas de Poilly d. Ä., Kupferstich, um 1670

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04

Orangerien in Architekturtraktaten



Darstellung einer halbrunden Theatro-Orangerie

Vorlage von: Paul Decker
Kupferstecher: Johannes Böcklin
Verleger: Jeremias Wolff, Kupferstich, 1711, Erscheinungsort: Augsburg

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Foto: Stiftung Schloss und Park Benrath, Fotothek

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Entwurf einer halbrunden Orangerie aus Paul Deckers "Fürstlicher Baumeister".


Orangerien in Architekturtraktaten

Zwar standen zunächst die Medizin, Botanik und Pflege der Zitruspflanzen im Mittelpunkt der Literatur, aber auch die Orangerie als Bauaufgabe wurde zu einem Thema der Traktatliteratur. Wir sahen ja bereits, dass die Orangerie verschiedene Aufgaben - Überwinterung, Gartengestaltung, Repräsentation - übernahm, die in der Literatur auch in der Gesamtheit der höfischen Schloss- und Gartenanlage gedacht wurde.



Entwurf für eine Orangerie. Blatt 1: Winter, mit Glasfenstern.

Vorlage von: Humphrey Repton
Lithograf: J. C. Stadler, Farblithografie, 1808, Erscheinungsort: London

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Dieser Entwurf von Humphrey Repton hat einen Kniff: Zunächst sehen wir die Orangerie im Winter...


Entwurf für eine Orangerie. Blatt 2: Sommer, mit Zeltdach

Vorlage von: Humphrey Repton
Lithograf: J. C. Stadler, Farblithografie, 1808, Erscheinungsort: London

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... dann schlagen wir um, und sehen sie im Sommer mit Zeltdach.


Aufzug des vierten Lustgartens

Vorlage von: Joseph Furttenbacher
Zeichner: Johann Jakob Campanus der Ältere
Kupferstecher: Matthäus Rembold, Kupferstich, Erscheinungsort: Augsburg

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Wintergarten

Kupferstich auf Papier, 1825, Erscheinungsort: Paris

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Blumenstellage mit Figur des Frühlings

Herausgeber: Johann Gottfried Grohmann, Zeichnung, 1805, Erscheinungsort: Leipzig

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Foto: Leah Bethmann (LVR-ZMB)

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Dieser Entwurf für Stellagen und Bänke stammt aus einem bürgerlichen Magazin für Gartenliebhaber.


Gartenanlage mit Stellage und Blumenstellage

Verlag: Winckelmann & Söhne (vermutlich), Lithografie, Mitte 19. Jahrhundert, Erscheinungsort: Berlin (vermutlich)

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Noch Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen solche Bilderbögen, die Gartenanlagen mit exotischen Pflanzen thematisierten.

05

Orangeriekultur auf Schloss Benrath



Ansicht von Schloss Benrath (Laienzeichnung)

Zeichner: Unbekannt, Zeichnung, 1775

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Kurzbeschreibung
Diese Laienzeichnung auf drei Blättern ist die älteste bisher bekannte Darstellung der fertiggestellten Schlossanlage.
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Die älteste bekannte Darstellung des neuen Schlosses. Im Mittelteil wird mit dem Wort "Orangerie" auf die nicht sichtbare Südterrasse verwiesen.


Eine lange Tradition

Auch auf Schloss Benrath hat die Orangeriekultur eine lange Tradition. Bereits um 1700 kultivierte Kurfürst Johann Wilhelm (1658-1716) Orangeriepflanzen in den Gärten und auf der Insel rund um das alte Benrather Wasserschloss. Kurfürst Carl Theodor (1724-1799), der das heute erhaltene neue Schloss erbauen ließ, setzte diese Tradition fort und ließ den Nordflügel des alten Schlosses zur Orangerie umbauen. Mehrere hundert Pflanzen wurden hier gepflegt und in den Sommermonaten auf der Südterrasse und in den Privatgärten des Kurfürstenpaares aufgestellt.



Blumengarten zu Schloß Benrath

Malerin: Luise Prinzessin Friedrich von Preußen
Provenienz: Luise Prinzessin Friedrich von Preußen, Aquarell, vor 1839

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Aquarell des Benrather Gartens, mit Kübelpflanzen aus der Orangerie, gemalt von Prinzessin Wilhelmine Luise.

Die reiche Orangeriekultur wurde auch im 19. Jahrhundert, als Schloss Benrath in den Besitz der preußischen Krone übergegangen war, fortgesetzt. Das Schloss fungierte mehre Jahre als Residenz des Düsseldorfer Divisionskommandanten Prinz Friedrich von Preußen (1794-1863) und seiner Frau, Prinzessin Wilhelmine Luise von Preußen (1799-1882). Die Bedeutung der Zitruspflanzen für die fürstliche Repräsentation war noch immer so groß, dass in dieser Zeit mehr als 3000 Gewächse gehegt und gepflegt wurden.





Lowly und Schubba

Malerin: Gräfin Mathilde von Monts
Provenienz: Luise Prinzessin Friedrich von Preußen, Aquarell, um 1840

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Ein ähnliches Aquarell stammt von Gräfin Mathilde von Monts, einer der Hofdamen der Prinzessin.


Ansicht von Schloss Benrath

Zeichner: Caspar Johann Nepomuk Scheuren, Zeichnung, 1835/1840

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Zeichnung der Westfassade von Schloss Benrath, ca. 1840, von Caspar Johann Nepomuk Scheuren. Auch hier sind Kübelpflanzen zu sehen.


Seite aus dem Herbar-Tagebuch der Prinzessin Wilhelmine Luise von Preußen

Verfasserin: Wilhelmine Luise von Preußen
Provenienz: Wilhelmine Luise von Preußen, 1816-1834, diese Seite September 1822, Entstehungsort: Benrath, Düsseldorf

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Kurzbeschreibung
In ihrer Zeit in Benrath legte die Prinzessin Wilhelmine Luise eine Art Tagebuch an, in dem sie Pflanzen sammelte. Diese stammten entweder von Orten die sie besuchte, oder waren an bestimmten Tagen (Geburtstage, Feiertage, Namenstage etc.) gepflückt worden.
Am 22. September 1822 pflückte sie eine Zitruspflanze.
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Prinzessin Luise sammelte in einem Herbar-Tagebuch Pflanzen, darunter auch mehrere Zitruspflanzen, wie hier unten rechts.


Das Königliche Schloss Benrath bei Düsseldorf

Verlag: Verlag A. Mencke & Co., Fotografie, um 1890, Erscheinungsort: Wandsbek, Hamburg

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Fotografie von Schloss Benrath, um 1900.


20. Jahrhundert bis heute

Auch nach dem Ende der Monarchie und dem Übergang des Schlosses in kommunalen Besitz wurde die Orangeriekultur fortgeführt. Im Zweiten Weltkrieg ging die Sammlung schließlich verloren, doch seit den 1980er Jahren gibt es wieder Kübelpflanzen in Benrath, die an den historischen Standplätzen aufgestellt werden. Die Zitrusmanie lebt weiter - fortgeschrieben aus einer langen Tradition, die mit einem antiken Mythos begann und unter Fürsten und Bürgern der Neuzeit einst ihren Höhepunkt erreichte.

Eine virtuelle Ausstellung von

Begleitend zur Ausstellung "Zitrusmanie. Goldene Früchte in fürstlichen Gärten" im Museum für Gartenkunst der Stiftung Schloss und Park Benrath.
7. April - 18. September 2022

Team

Digitale Ausstellung:
Bearbeitung: Christian Dickmeiss
Mit Texten von: Eva-Maria Gruben, Gunnar Gad 

Analoge Ausstellung:
Konzeption und Realisierung: Eva-Maria Gruben
Wissenschaftliche Mitarbeit und Ausstellungssekretariat: Silke Tofahrn

Erstellt mit :
DDB Studio
Ein Service von:
DDB Studio

Diese Ausstellung wurde am 06.04.2022 veröffentlicht.



Impressum

Die virtuelle Ausstellung Zitrusmanie wird veröffentlicht von:

Stiftung Schloss und Park Benrath
Benrather Schloßallee 100-104
40597 Düsseldorf
gesetzlich vertreten durch den Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath:
Nicolas Maas, Kaufmännischer Vorstand
Prof. Dr. Stefan Schweizer, Wissenschaftlicher Vorstand

Telefon: 0211 – 8921903
Fax: 0211 - 8929468
E-Mail:  info@schloss-benrath.de

Inhaltlich verantwortlich:
Der Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath:
Nicolas Maas, Kaufmännischer Vorstand
Prof. Dr. Stefan Schweizer, Wissenschaftlicher Vorstand

Stiftung Schloss und Park Benrath
Benrather Schloßallee 100-106
40597 Düsseldorf

Kurator*innen:

Digitale Ausstellung:
Christian Dickmeiss

Analoge Ausstellung:
Eva-Maria Gruben

 

Rechtliche Hinweise:
Die Deutsche Digitale Bibliothek verlinkt die virtuelle Ausstellung auf ihrer Internetseite https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/content/virtuelle-ausstellungen. Dabei wurde auf die Vertrauenswürdigkeit der Institution, welche die Ausstellung veröffentlich hat sowie die Fehlerfreiheit und Rechtmäßigkeit der virtuellen Ausstellung besonders geachtet. Der auf dieser Internetseite vorhandene Link vermittelt lediglich den Zugang zur virtuellen Ausstellung. Die Deutsche Digitale Bibliothek übernimmt keine Verantwortung für die Inhalte der virtuellen Ausstellung und distanziert sich ausdrücklich von allen Inhalten der virtuellen Ausstellung, die möglicherweise straf- oder haftungsrechtlich relevant sind oder gegen die guten Sitten verstoßen. 

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Leiterin der Geschäftsstelle
Finanzen, Recht, Kommunikation, Marketing
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Stephan Bartholmei, Deutsche Digitale Bibliothek
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Design: 
Andrea Mikuljan, FIZ Karlsruhe - Leibniz Institut für Informationsinfrastruktur GmbH

Technische Umsetzung:
Culture to Go GbR mit Grandgeorg Websolutions

Hosting und Betrieb:  
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