Ausgrabungen in San Agustín
Die beeindruckenden Steinskulpturen der San-Agustín-Kultur (1.-8. Jahrhundert n. Chr.) waren in Europa seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt. Einige große Monolithe standen aufgereiht auf dem Marktplatz des gleichnamigen Ortes, andere waren in die Dorfkirche verbaut.
Die Suche nach den Monolithen
Mithilfe der ansässigen Bevölkerung, die Preuss für entsprechende Hinweise belohnte, konnte er weitere Skulpturen und Bauten im unwegsamen Gelände der näheren Umgebung identifizieren und teilweise auch ausgraben.
In Alto de los Idolos richteten wir uns für längere Zeit ein. Mit gewaltigem Krachen sanken sehr bald unter den Schlägen der Axt einige Urwaldriesen zu Boden, alles andere im Sturze mit sich reißend. Preuss, Monumentale vorgeschichtliche Kunst
In den dreieinhalb Monaten seines Aufenthaltes in San Agustín (20. Dezember 1913 bis 30. März 1914) konnte Preuss zwölf Skulpturen aufdecken, 120 Skulpturen fotografieren und 38 Abklatsche anfertigen.
Erwerbungen und Abformungen
Von seinen Funden gelangten im Original ursprünglich 21 Skulpturen nach Berlin. Von den Großplastiken fertigten Preuss und seine Assistenten mithilfe spezieller Abklatschpapiere dreidimensionale Abformungen an. Sie wurden in der Gipsformerei der damals Königlichen Museen ausgegossen, so dass Repliken der Originalskulpturen entstanden, die anderen Museen zum Kauf angeboten wurden.
Die Aufnahmen aus einem Video des Instituto Colombiano de Antropología y de Historia geben einen Eindruck vom archäologischen Park von San Agustín.