Konrad Theodor Preuss - was bleibt?
Konrad Theodor Preuss gilt noch heute als wichtiger Wegbereiter der modernen Ethnologie. Die bei seinen Forschungsreisen dokumentierten Quellen sind bis heute Referenzsammlungen und weiterhin Gegenstand und Grundlage von Forschungen. Seine Monographien sind Standardwerke, die fast alle ins Spanische übersetzt wurden.
Seine wissenschaftliche Arbeitsweise liefert die Dokumente, die in der in den Kulturwissenschaften geführten Debatte um Materialität die fassbaren Grundlagen für Fragen um die Wissensproduktion sein können. Die Reiseberichte, die Textaufnahmen und Fotografien, die sorgfältig zusammengestellten und dokumentierten Sammlungen materieller Kultur können immer wieder neu befragt werden. Der Wert dieses Erbes ergibt sich aus der Vielfalt und Komplexität der sich ergänzenden Forschungsergebnisse. Dies macht bis heute die Bedeutung dieser dokumentarischen Arbeit aus, auch wenn viele seiner eigenen Interpretationsansätze inzwischen überholt sind.
Die Sammlungsmethoden um die Wende zum 20. Jahrhundert sind inzwischen umstritten.
Fragen zum kulturellen Erbe und zum Verbleib von Sammlungen in europäischen Museen sind auf genaue Daten über die Hintergründe ihrer Entstehung angewiesen. Nur so kann bei den schwierigen und kontroversen Auseinandersetzungen um das kulturelle Erbe eine Lösung erarbeitet werden.
Die historischen Sammlungen sind somit Teil einer globalen Geschichte des Kulturtransfers. Die vor 100 Jahren gesammelten Überlieferungen und Objekte stellen ein wertvolles Archiv dar, das durch die Digitalisierung allgemein zugänglich wird.