Das Okima-Fest
Als Preuss in der Uitoto-Siedlung Niña Maria ankam, waren die Vorbereitungen für das Okima-Fest in vollem Gange. Es wurde zu Ehren eines verstorbenen Häuptlings gefeiert.
Feier zu Ehren der Juka
Preuss bezeichnete diese Zeremonie als „Fest der Juka und der Vorfahren“, denn Juka (der Begriff für Maniok in der Uitoto-Sprache) spielte bei der Feier eine zentrale Rolle.
… das Fest okima, dem ich beiwohnte, bezieht sich ausschliesslich auf die in der Unterwelt befindlichen Vorfahren und wird daher gern zum Andenken an einen verstorbenen Häuptling gefeiertBrief von Preuss an Generaldirektor Bode
vom 21. Juli 1914
Bereits Monate vor Festbeginn musste der Gastgeber - der „Herr des Festes“ - hierfür neue Maniok- und Tabakpflanzungen anlegen lassen. Mit in Blättern gehüllten Maniokklößen werden die Gäste für das Mitbringen von Wildbret entlohnt. Flüssiger Tabak wird bereits mit der Festeinladung übersandt. Er soll die erfolgreiche Jagd sichern. Während des Festes, zu dem sich die Teilnehmer festlich bemalen, finden zahlreiche Tänze und Gesänge statt, die von Flöten- und Rasseltönen sowie dem Schlagen der großen Trommel begleitet werden.
Die mit dem Reisephonographen auf Wachswalzen aufgezeichneten Gesänge zählen zu den frühen ethnografischen Tonaufnahmen.